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Nukleus Ansatz
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Die Entwicklung von Nuklei -
FE - HWK, Brasilien 1999
(portugiesisch)
Der Nukleus der Photographen
Sri Lanka 2005
(englisch)
Die  Untersuchung - Das Netzwerk der KMU
AAPOP - GTZ Algerien
(französisch)
Kammern und Verbännde
   
   

Zu dieser Website über den "Nukleus Ansatz"

Milestones der Entwicklung und Verbreitung des Nukleus Ansatzes

Diese Website hat zum Ziel, die Erfahrungen über Kammern / Verbände, Nuklei und beteiligte Unternehmer über die Länder- und Sprachgrenzen hinweg austauschbar zu machen.

Seit dem Beginn der Entwicklung des Nukleus Ansatzes 1991 im Süden Brasiliens haben mehr als 1.000 Kammern und Verbänden in Lateinamerika, Afrika und Asien mehrere tausend Nuklei mit zehntausenden von Unternehmermitgliedern organisiert.

Die Nuklei stimulierten zahlreiche politische und organisatorische Veränderungen in den Kammern. Im besten Fall haben sich diese von "Unternehmerklubs" in professionelle Dienstleistungs- und Lobbyorganisationen gewandelt.

Gleichzeitig entstanden aus den Nuklei unzählige Anreize für Veränderungen in kleinen, mittleren und großen Unternehmen, von denen es etlichen gelang, ihre Wettbewerbs- und Überlebensfähigkeit zu erhöhen. In manchen Fällen entwickelten sich "Produzenten" von Produkten und Dienstleistungen in "Unternehmer" im Sinne des Wortes.

Im Laufe dieser Jahre hat sich ein breites Know-how entwickelt und es sind zahlreiche Ideen und Erfahrungen, Erfolge und Misserfolge gemacht worden. Täglich kommen neue hinzu. Diese sind zumindest partiell durch Veröffentlichungen, Präsentationen, Datenbanken, etc. dokumentiert. Einiges ist übersetzt, anderes noch nicht.

Diese Materialien - sowie weiteres über die Organisationsentwicklung von Kammern und Verbänden aus weiteren Quellen - sollen sukzessive auf dieser Website verfügbar gemacht werden.

Jeder ist herzlichst eingeladen, mit Materialien, Ideen, Fragen und Zweifeln dazu beizutragen.

Die Autoren dieser Website
Amina Yoosuf, NEF, Sri Lanka
Jairo Aldo da Silva, Brasilien
Jordi Castan, Brasilien
Rainer Mueller-Glodde, Senegal
Simone Lehmann, Deutschland


Geläufige Argumente im Kontext der Verbreitung des Nukleus Ansatzes

"Das mag ja bei euch so funktionieren. Aber hier ist alles ganz anders!"
Üblicher Einwand bei der erstmaligen Vorstellung des Nukleus Ansatzes.

Antwort:
"Keiner bestreitet Unterschiede zur Nachbarstadt, zur anderen Region, zum anderen Land, zum anderen Erdteil. Aber lass' uns über die zahlreichen Gemeinsamkeiten der Kammern und Unternehmer reden. Das ist viel interessanter!"

"Jeder hat ein Recht auf eigene Fehler und Erfahrungen!"
Altes Sprichwort.

Antwort:
"Sicher. Aber man muss ja nicht jeden Fehler und jede Absurdität wiederholen."

"Was ihr da mit den Nuklei in den Kammern im Nordosten von Santa Catarina macht ist eigentlich ganz einfach - aber sehr schwer zu verstehen!"
 

Vinícius Lummertz
SEBRAE Brasilien

 

06.02.1991 Beginn des Partnerschaftprojektes zwischen den drei Handels- und Industriekammern (ACE) von Joinville, Blumenau, Brusque im Nordosten von Santa Catarina, Brasilien, und der HWK für München und Oberbayern.
Das Projekt wird via GTZ durch die deutsche Bundesregierung (BMZ) finanziert .

Beginn einer bis heute andauernden Sequenz von Partnerschaftsbesuchen und Praktika von KMU in bayerischen Unternehmen: Lernen durch Vergleich.

03.1991 Erste Treffen von Bäcker- und Schreinergruppen.

07.1991 Projektplanung: Die ACEs entscheiden, ihre Organisationen zu ändern, sie für KMU zu öffnen und diesen Dienstleistungen anzubieten.
Auf Vorschlag von Egon Stein, Blumenau, werden die Branchen- und Arbeitsgruppen "Nukleus" genannt.

Am Ende des Jahres funktionieren vier Nuklei mit 30 Unternehmern.

1993 Im Kontext von Zieldiskussionen stellen die ACEs ihre gesamte Organisation zur Disposition: Dienstleistungen, Lobby, Management.

Weitere ACEs der Region nehmen am Projekt teil.

Die GTZ veröffentlicht die Fallstudie "Organisationsentwicklung in brasilianischen Unternehmensverbänden".

1994 Beginn der Verbreitung des Nukleus Ansatzes in Brasilien und zahlreichen anderen Ländern Lateinamerikas mittels internationaler Workshops und Beratungseinsätze.

Die Förderung des Projektes erfolgt über die SEQUA.

14 ACEs in der Region mit 64 Nuklei und 688 KMU sind am Projekt beteiligt.

1996 17 ACEs mit 123 Nuklei und 1.645 Unternehmern gründen die Fundação Empreender (FE) / Stiftung Unternehmer als eine Art Regionalkammer. Aufgabe ist die Unterstützung der Mitgliedskammern und die weitere Verbreitung des Nukleus Ansatzes.

1997 Die Landesdachkammer FACISC von Santa Catarina und der SEBRAE SC starten das "Programa Empreender SC" / Programm Unternehmer zur flächendeckenden Verbreitung des Nukleus-Ansatzes im gesamten Bundesstaat.

1999 Die nationale Dachkammer CACB und SEBRAE Nacional starten das "Programa Empreender Nacional". Sukzessive erfolgt die Anwendung des Ansatzes in allen brasilianischen Bundesstaaten.

Das Projekt ProPymes - GTZ, Montevideo, Uruguay, beginnt Nuklei zu organisieren.

2001 Beendigung der Förderung des Partnerschaftsprojektes zwischen der HWK München und der FE durch die deutsche Bundesregierung. Das Projekt ist "fertig". Die Institutionen setzen ihre Partnerschaft fort.

2002 - 2007 Einführung des Nukleus Ansatzes in Zentral-Sri Lanka durch das ESSP - GTZ; ab 2005 auch in durch den Tsunami geschädigten Küstengebieten durch das PMSME - GTZ. Zeitweise sind bsi zu 4.500 KMU in Nuklei organisert. Nach Projektende geben die meisten geförderten Kammern die Nuklei wieder auf.

Mitte 2007 erfolgt die Gründung der NEF (Nucleus Entrepreneur Foundation) durch  ehemalige Projektmitarbeiter, welche die initiierten Entwicklungen aus eigener Kraft weitertreiben.

2004 Programa Empreender Nacional in Brasilien: 820 Kammern mit 3.300 Nuklei und 45.000 Unternehmern. Anschließend setzt eine Konsolidierungsphase ein.

2006 AAPOP - GTZ, Algerien, beginnt mit der Anwendung des Nukleus Ansatzes in überwiegend vom Staat dominierten Handwerks- und Handels- / Industriekammern.

Deutsche Consultingunternehmen integrieren den Nukleus Ansatz in ihre Angebote für GTZ-Ausschreibungen (Mosambik, Ghana, Senegal, Indien). Keines gewinnt den Auftrag.

HWK München, SEQUA, GTZ und FE unterzeichnen die "Erklärung zum Nukleus Ansatz": Niemand erhebt Eigentumsansprüche auf den Nukleus Ansatz und jeder kann ihn anwenden.

2007 José Maria Melim veröffentlicht seine Doktorarbeit über die Bildung von "Social Capital" zwischen den Nukleusunternehmern.

Auf dem 5. Weltkongress von Unternehmerkammern in Istanbul gewinnt in der Kategorie "Kooperation zwischen Unternehmern" die CACB mit dem "Programa Capacitar Nordeste" - Programm Ausbildung im Nordosten - vor Wettbewerbern aus Deutschland, Spanien und England.
Das auf dem Nukleus Ansatz basierende Projekt  wurde vom BMZ via SEQUA und der Kreishandwerkerschaft Essen unterstützt.

AAPOP - GTZ, Algerien, studiert mit Regierungs- und Kammerrepräsentanten die Wirkungen des Nukleus Ansatzes in Brasilien.

2008 Brasilianer begleiten beratend AAPOP Algerien bei der Implementierung des Nukleus Ansatzes.

Die HWK München und die Fundação Empreender schließen ein Partnerschaftsabkommen ab.

Empreender International (CACB / SEBRAE), Brasilien, berät und trainiert Kammerrepräsentanten und -mitarbeiter aus Pakistan, Mexiko, Uruguay, Kolumbien, Chile und Mosambik bzgl. der Organisation von Nuklei.

Das bfz Hof wendet den Nukleus Ansatz in Bangladesh, Pakistan, in zwei Projekten in Mosambik, in Arbeitgeberverbänden in Pernambuco, Brasilien sowie in einem Projekt in Mittelamerika (Honduras, El Salvador, Guatemala) an.

CAINCO, Bolivien, unterstützt vom DIHT, beginnt mit Nuklei zu experimentieren.

Die SEQUA erklärt, den Nukleus Ansatz zu adaptieren und in geplante Projekte zu integrieren.